Holzskulptur Johannisstraße 14
Der Startpunkt, die Holzskulptur der Jungen Gemeinde Stadtmitte, steht symbolisch für die Aufarbeitung des NSU-Komplexes in der Stadt Jena. Seit vielen Jahren wird sie ehrenamtlich durch Einzelpersonen und Gruppen getragen. Die Junge Gemeinde Stadtmitte hat 2018 zusammen mit dem Holzbildhauer Thomas Kretzschmar mit dieser Skulptur einen Erinnerungsort für die Opfer des NSU im Jenaer Stadtzentrum geschaffen. Seitdem organisiert die Junge Gemeinde regelmäßig an den Todestagen der Opfer des NSU öffentliche Gedenkveranstaltungen auf der Johannisstraße.
2012, im Jahr nach der Selbstenttarnung des NSU, unterstützte die JG Stadtmitte eine Tagung des Runden Tisches für Demokratie ("Sie kamen von hier") mit einer Videodokumentation, in der durch rechte Gewalt Betroffene zu Wort kamen. Die Dokumentation fragt auch nach kommunalen Verantwortlichkeiten für die Entstehung des NSU bei der Polizei und beim Jugendamt.
Die Ortsgruppe NSU-Komplex auflösen Jena fordert seit mehreren Jahren eine umfassende Aufklärung des NSU-Komplexes und arbeitet selbst an der Aufarbeitung mit. Unter anderem bietet die Gruppe einen geschichtspolitischen Stadtteilrundgang in Winzerla an und setzte sich für die Benennung des Platzes oberhalb der Haltestelle Damaschkeweg in Winzerla als Enver-Şimşek-Platz ein.
Die Stadt Jena nimmt sich aktuell, zehn Jahre nach der Enttarnung des NSU, der Aufarbeitung an und koordiniert in diesem Jahr über JenaKultur ein Programm, das ein Auftakt und kein Schlussstrich sein soll. Inwieweit die Aufarbeitung in den nächsten Jahren weiter vorangebracht werden kann, muss sich zeigen.